Lokalschau ist auch dank guter Jugendarbeit ein voller Erfolg
Begriffe wie Sachsengold und Alaska, Yokohama, Zwerg-Italiener und Wiener Weißschilder stehen auf den Tafeln, die an den Käfigen hängen. Es handelt sich um die Namen der Tiere, die es sich im Stroh gemütlich gemacht haben, die gackern, die sich aufplustern und die Besucher neugierig anschauen. Eine große Vielfalt verschiedener Kaninchen, Hühner und Tauben haben die Königsbacher Kleintierzüchter am Wochenende bei ihrer zweitägigen Lokalschau gezeigt. Mehr als 180 Tiere gibt es in der Halle der Hundefreunde zu sehen – und damit deutlich mehr als Andreas Arnold erwartet hatte. „Das ist wirklich ein sehr gutes Meldeergebnis“, sagt der Vereinsvorsitzende: „Es ist toll, wie die Züchter mitgezogen haben.“ Insgesamt haben sich dieses Mal zehn Erwachsene und sieben Jugendliche an der Schau beteiligt, die eine der größten in der gesamten Region ist. Bewertet worden sind die Tiere laut Arnold durchweg positiv: Es seien einige Züchter dabei, die die Vorgaben nahezu perfekt erfüllt hätten. „Da gibt es schon einige Spitzentiere.“

Züchter Marius Neumann, Vorsitzender Andreas Arnold (von links), Kassier Andrea Niesner (Dritte von rechts) Jugendleiterin Sandra Kießig (links daneben) und einige Jugendzüchter freuen sich über eine erfolgreiche Lokalschau
Der Vorsitzende freut sich über die vielen Besucher, zu denen befreundete Züchter ebenso zählen wie Familien mit Kindern. Damit bei der Kleintierausstellung alles reibungslos läuft, sind an beiden Tagen zahlreiche ehrenamtliche Helfer im Einsatz, darunter auch einige Jugendliche des Vereins. Sie helfen bei der Kinderbetreuung und betreuen das Quiz, mit dem die jungen Besucher die Ausstellung spielerisch entdecken können. Die Kleintierzüchter in Königsbach legen großen Wert auf eine starke Nachwuchsarbeit. Was sich unter anderem daran zeigt, dass es seit kurzem eine Jugendzuchtgemeinschaft gibt. Elisabeth, Shirin, Ricarda und Eva haben sie vor rund einem halben Jahr ins Leben gerufen, um Kaninchen der Rasse Farbenzwerge in der Farbe perlfeh zu züchten. Die vier besten Tiere haben sie bei der Lokalschau gezeigt. Drei von ihnen sind gut bewertet worden. In einer anderen Rasse ist es den Jugendlichen sogar gelungen, das beste männliche Tier auszustellen. „Man ist schon stolz, wenn man seine eigenen Tiere bei der Ausstellung sieht“, sagt Ricarda.
Unterstützt werden die Nachwuchszüchter von Jugendleiterin Sandra Kießig, bei der die Tiere ihre Stallungen haben. Sie übernimmt auch das Füttern und das Misten. Die vier Jugendzüchter kümmern sich unter anderem um das Schneiden der Krallen, um das Bestimmen des Geschlechts und um die Vorbereitung der Tiere für Ausstellungen. Bei Letzterem hilft ihnen eine Checkliste, die zeigt, welche Vorgaben die Tiere erfüllen müssen. Einmal pro Woche kommen Elisabeth, Shirin, Ricarda und Eva zu Kießig, vor Ausstellungen auch öfter. Zur Kleintierzucht sind sie durch das Kaninhop gekommen. Den Sport, bei dem Kaninchen ähnlich wie Pferde über kleine Hindernisse springen, bieten die Königsbacher Kleintierzüchter schon seit vielen Jahren an.
Voriges Jahr haben sie die Aktion „Abenteuer Kleintierzucht“ ins Leben gerufen, bei der sie Kindern und Jugendlichen an sechs Samstagen verschiedene Aspekte ihres Hobbys spielerisch vorgestellt haben. Damit schafften sie es auf den ersten Platz beim Landeswettbewerb „Kleintierzucht erleben – Kinder und Jugendliche begeistern“, den die Kleintierzuchtverbände und das Ministerium für ländlichen Raum gemeinsam ausgelobt hatten. Im Sommer haben die Königsbacher Züchter ihr Konzept bei einem Workshop Vertretern anderer Vereine vorgestellt. Kommendes Jahr feiern sie ihr 75-jähriges Bestehen. Neben dem Traisfest und der Jubiläums-Lokalschau soll es einen Festakt und eine große Party mit den „Blaumeisen“ geben.
Nico Roller
Nachfolgend der Katalog zum download:
