Frühlingsfest 2016 - KTZV C109 Königsbach

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Süße Küken und springende Kaninchen
Die Sonne hatte sich zwar nicht blicken lassen, aber dafür gab es am Ostersonntag auf dem Königsbacher Marktplatz allenthalben leuchtende Kinderaugen und strahlende Gesichter. Der Grund dafür waren kleine, flauschige Küken, die sich unter den neugierigen Blicken der zahlreichen Besucher nach und nach aus ihren Eiern schälten. Verantwortlich für das Spektakel waren die Mitglieder des Königsbacher Kleintierzüchtervereins. Man habe rund 100 befruchtete Eier eingelegt, war von Züchter Kurt Kraus zu erfahren, der das Kükenschlüpfen im Auftrag seiner Vereinskollegen federführend organisierte. Die ersten Küken seien bereits am Karfreitag aus ihren Eiern geschlüpft, die letzten am Morgen des Ostersonntags. „Frisch geschlüpfte Küken brauchen erst mal eine Ruhephase“, erklärte Kraus. Deshalb bleiben sie bei exakt 37,8 Grad Celsius – das entspricht der Temperatur unter einer Glucke – etwa einen Tag im Brutapparat, bis sie ihren Dottersack verzehrt haben. Danach geht es ab ins „Kükenheim“, wo sie bei rund 35 Grad mit Kamillentee und speziellem Kükenmehl versorgt werden.
Um die Aufzucht der Jungtiere kümmern sich die Vereinsmitglieder, denen sie gehören. Immer mit dem Ziel, sie später auf verschiedenen Ausstellungen erfolgreich präsentieren zu können.
Während sich dort die flauschigen Küken langsam aus ihren Eiern befreiten und vor allem bei den Kindern, die sie vorsichtig in die Hand nehmen durften, immer wieder für große Verzückung sorgten, ging es nebenan sportlicher zu beim „Kanin-Hop“. Dabei hüpften Kaninchen an den Leinen ihrer Besitzer über kleine Hindernisse, die ein bisschen so aussahen, als seien es Miniaturen aus dem Pferdesport.
Aus Dänemark und Schweden sei dieser Sport für Kaninchen nach Deutschland gekommen, wusste Jürgen Gläser zu berichten, der Landesjugendleiter der Badischen Rassekaninchenzüchter ist.
Mittlerweile sei „Kanin-Hop“ in ganz Deutschland zu einem festen Bestandteil der Jugendarbeit geworden und erfreue sich immer größerer Beliebtheit. Es gibt ein festes Regelwerk, verschiedene Turniere und sogar eine dreitägige Europameisterschaft, die dieses Jahr Anfang September in Paderborn über die Bühne geht. „Kaninchen sind von Natur aus springfreudig“, erklärte Gläser. Beim Kanin-Hop gehe es darum, diesen angeborenen Bewegungstrieb weiter auszubauen. An der Leine zu zerren ist dabei streng verboten: „Das Tier muss selbst über die Hindernisse springen“, sagte Gläser, nur dann sei es artgerecht.
Bei den Königsbacher Kleintierzüchtern sind es mittlerweile zehn Kinder und Jugendliche, die einmal in der Woche zusammen mit ihrer Jugendleiterin Sandra Kießig etwa eine Stunde lang trainieren. „Das macht nicht nur den Kindern, sondern auch den Tieren immer großen Spaß“, erzählte Kießig. Besonders toll findet sie, dass die Jugendlichen auf diese Weise aktiv mit ihrem Tier arbeiten und es dabei kennenlernen.
Vorsitzender Andreas Arnold sieht noch einen weiteren Vorteil: „Das ist eine gute Werbung für die Kleintierzucht.“ Es sei kein Geheimnis, dass es Kleintierzüchtervereinen bisweilen schwer falle, Nachwuchs zu gewinnen. Schließlich bedürfe es für die Rassezucht viel Arbeit und einer Menge Platz. „Da ist Kanin-Hop eine schöne Alternative“, meinte Arnold. Denn dafür reiche ein Tier aus. Allerdings gelte auch hier: „Man muss sich gut um das Tier kümmern und sich mit ihm beschäftigen.“ Und wer weiß schon, ob unter den Kanin-Hopern von heute nicht die Kleintierzüchter von morgen sind?

Text und Fotos: Nico Roller
BILDERGALERIE
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